ATB-Begleitfahrzeuge Ausnahmetransport

Um Ausnahmetransporte mit einer Breite von mehr als 3.8 Metern oder Länge von mehr als 35 Metern begleiten zu dürfen, bedarf es neben einem Ausbildungskurs (mit Abschluss-Prüfung) auch über ein entsprechend ausgerüstetes Begleitfahrzeug.

Das Fahrzeug muss mindestens 160 cm hoch sein (Lieferwagen oder Kleinbus) und es muss mit einer von hinten und vorne gut sichtbaren Wechselsignalanlage (WSA) ausgerüstet sein.

Auf der LED-Anzeigetafel müssen nach hinten und vorne das Signal "Andere Gefahren" sowie je ein Abweispfeil nach links oder rechts eingeschaltet werden können. Im Weiteren können auf der Tafel noch Texte wie "Ausnahmetransport", "Gesperrt", "Stop" oder "Unfall" angezeigt werden.

Das Fahrzeug selber muss weiss oder gelb sein und es muss retroreflektierend gekennzeichnet sein (rot-weiss gestreifte Warnmarkierung an Front und Heck, sowie weisse Reflex-Balken auf der Seite). Zudem muss hinten und vorne eine Aufschrift mit der Bezeichnung "Ausnahmetransport" (Gross-Buchstabengrösse 10 cm) vorhanden sein. 

Oben: Das Cockpit eines Begleitfahrzeuges

Unten: Anzeige auf dem lasergesteuerten Höhenmesser unter einer Brücke.

Laser-Höhenmesser Flyer.pdf

Laser-Höhenmesser

Alle ATB-Begleitfahrzeuge welche in der Schweiz zugelassen sind, verfügen auf dem Fahrzeugdach neben den orangen Drehlichtern auch über eine Matrix-Anzeige mit verschiedenen Verkehrsanweisungen und Signalen. Die LED-Anzeige kann direkt aus dem Fahrzeug bedient werden: Auf dem Display (im Bild ganz oben) kann der ATB-Begleiter die verschiedenen Verkehrshinweise einschalten, welche dann aussen, auf dem 100 x 70 cm grossen LED-Display nach vorne oder nach hinten abgebildet werden.

In der Regel werden die Ausnahmetransporte von 2 Personen begleitet: Einem Fahrer und einem Beifahrer. Der Fahrer lenkt das Begleitfahrzeug und ist für die Warnung des Gegenverkehrs zuständig. Ausserdem überwacht er den korrekten Abstand zum Ausnahmetransport. (Das Begleitfahrzeug fährt auf Hauptstrassen vor dem Ausnahmetransport, auf Autobahnen - als Absicherung - hinter dem Transport).

Der Beifahrer ist als Navigator für das Einhalten der vorgeschriebenen Route verantwortlich. Zudem führt er die notwendigen Telefonate, z.B. die obligatorischen An- und Abmeldungen in jedem Kanton, beim Zoll und beim Empfänger der Ladung. Ausserdem gibt er dem Fahrer des Ausnahmetransportes wichtige Hinweise zum Befahren von engen Passagen oder Brücken mit Gewichtsbeschränkungen. Bei Hindernissen und Verzweigungen unterstützt der Beifahrer die Transportcrew, z.B. wenn der Verkehr geregelt werden muss. Damit der Beifahrer ebenfalls eine gute Sicht nach hinten hat, haben die meisten Begleitfahrzeuge einen 2. Rückspiegel für den Beifahrer.

Viele Begleitfahrzeuge verfügen über ein GPS-Tracking, beispielsweise von Yellowfox, welches den Standort, die Geschwindigkeit und die eingeschalteten Warnhinweise sowie das Drehlicht dokumentieren. Auf dem Navigationsbildschirm können auch Stau- und Unfallmeldungen sowie der Standort von anderen Ausnahmetransporten abgerufen werden.

Links vom Navi befindet sich der lasergesteuerte Höhenmesser (siehe auch weiter unten). Dieser misst automatisch bei jedem Hinderniss die aktuelle Durchfahrsthöhe und zeigt sie auf den Zentimeter genau an. Rechts vom Navi befindet sich ein Handscheinwerfer mit Akku von Streamlight, welcher in der Nacht oder bei einer Panne wertvolle Dienste leistet.

Mit den 5 Tasten über dem Radio können die Warnblinkanlage und die obligatorischen Front- und Heckscheinwerfer eingeschaltet werden. Im Zentrum des Armaturenbrettes liegt die Rückfahrkamera, mit welcher wir den Bereich hinter unserem Fahrzeug überwachen können.

Für den Fahrer und den Beifahrer ist auf beiden Seiten des Armaturenbrettes je eine rote Stablampe befestigt. Mit diesen Lampen können andere Verkehrsteilnehmer angehalten -oder an den Strassenrand gewiesen werden. Bei grossen Kreuzungen wird mit diesen Lampen auch Verkehrsdienst geleistet, bis der ATB-Konvoi die Kreuzung passiert hat.

Mit dem betriebseigenen Funkgerät können wir jederzeit mit dem ATB-Fahrer oder mit den anderen Transportbegleitern Kontakt aufnehmen. Zudem stehen wir mit dem Mobiltelefon in regelmässigem Kontakt zu den zuständigen Polizeistellen.

Ganz unten befindet sich ein Funk-Handsender, mit welchem wir in bestimmten Kantonen die Lichtsignalanlagen und die Versenkung von Absperr-Pollern fernsteuern können.

Die ganze Fahrzeugtechnik (inkl. den obligatorischen, rot-weissen Front-, Heck,- und Seitenmarkierungen) ist nicht zu unterschätzen; sie kostet pro Fahrzeug rund Fr. 20'000.-!

 

Automatisches Laser-Höhenmesssystem für ATB

Viele ATB-Fahrzeuge sind mit einem automatischen Höhenmesssystem ausgerüstet. Dieses misst während der Fahrt automatisch die Höhe von Brücken, Tunnels und Unterführungen und zeigt sie dem Fahrer zentimetergenau an. So können teure Folgeschäden an der Ladung und an Bauwerken verhindert werden. Auf dem Markt gibt es verschiedene Produkte. Hier ein Beispiel eines Baussatzes für den Selbsteinbau:

Laser-Höhenmesser Flyer.pdf